Zeitlehren
Zeitlehren

Wir freuen uns, dass wir folgende Publikationen unterstützen konnten:

 

Laumer, Angelika, "Am Horizont. Kinder von NS-Zwangsarbeiter_innen und das alltägliche Erinnern und Vergessen in der deutschen ländlichen Gesellschaft"

Beltz 2023

 

 

Wieso ist Wissen zu NS-Zwangsarbeit in einer ländlichen Gegend, wo Nachkommen ehemaliger Zwangs-arbeiter_innen leben, gleichzeitig an- und abwesend? Basierend auf Interviews mit ihnen sowie mit Nachkommen von Zwangsarbeiter-Profiteur_innen wird gezeigt, wie ineinander verflochtenes gesellschaftliches Erinnern und Vergessen vonstattengehen. Dafür modifiziert die Autorin Konzepte von kollektivem Gedächtnis, um diese für die ländliche Gesellschaft fruchtbar zu machen. Der Fokus liegt dabei auf Mündlichkeit, Alltäglichkeit und sozialer Struktur. Damit liefert das Buch einen Beitrag zu dem Memory Studies.

 

(Text: Beltz)

 

Kracht, Isgard, "Inszeniert und instrumentali-siert. Expressionismus im Nationalsozialismus. Ernst Barlach, Franz Marc, Emil Nolde"

De Gruyter 2023

 

 

Der als "entartet" beschlagnahmte und seither verschollene Turm der blauen Pferde Franz Marcs, Emil Noldes "Ungemalte Bilder" aus der Zeit seines Berufsverbots oder Ernst Barlachs entfernte, z.T. zerstörte Ehrenmale sind Werke dreier Hauptvertreter des Expressionismus, die sich als Symbole für nationalsozialistische Kunstverfolgung in die deutsche Kulturgeschichte eingeschrieben haben. Die Kunst Barlachs, Marcs und Noldes wurde jedoch nicht nur auf das Heftigste diffamiert, sondern auch als "deutsch" gefeiert, geschützt oder rehabilitiert. Mit ihrem quellenreichen Einblick in die Museums-, Ausstellungs- und Publikationspraxis zwischen 1933 und 1945 legt Isgard Kracht Mechanismen wie Mythen der NS-Kunstpolitik offen und erzählt die Geschichte von Verehrung und Verfemung des Expressionimus im "Dritten Reich" neu.

 

(Text: De Gruyter)

 

Rabuza, Nina, "Verräumlichte Erinnerung. Die Grenzen der Darstellung nationalsozialistischer Gewalt am Modell der KZ-Gedenkstätte Dachau"

Campus Verlag 2023

 

 

KZ-Gedenkstätten haben einen Doppelcharakter: Sie sind einerseits unumstößliche Beweise der nationalsozialistischen Verbrechen, andererseits tritt in ihnen die Vergangenheit nicht offen zutage. Die Erinnerung, das Gedenken und die Aufklärung der Verbrechen sind angewiesen auf die Darstellung der Vergangenheit durch Landschaftsgestaltung, Denkmäler, Ausstellungen und die Inszenierung der Spuren.

Ausgehend von dieser Beobachtung analysiert Nina Rabuza am Beispiel der Gedenkstätte Dachau die historischen Darstellungsgeschichten der national-sozialistischen Gewalt und diskutiert, wo diese Darstellung an ihre Grenzen stößt. Hierzu bezieht sie sich unter anderem auf philosophische Überlegungen Hannah Arendts, Theodor W. Adornos und Walter Benjamins.

 

(Text: Campus Verlag)

 

Zeitlehren

Zeitlehren möchte durch die Förderung von wissen-schaftlichen Projekten in verschiedenen Fachbereichen der NS-, Antisemitismus- oder Holocaustforschung einen Beitrag zum Austausch über Fragen der Entstehung und Ausprägungen antidemokratischer und menschenverachtender Ideologien leisten. Neben einem Bewusststein für die Wurzeln und Auswirkungen insbesondere des deutschen Nationalsozialismus im 20. Jahrhundert soll dabei auch unser heutiges Verständnis von Demokratie, Gleichberechtigung und kultureller Teilhabe in den Fokus gerückt werden. Zeitlehren verfolgt diese Ziele durch eigene Fördermaßnahmen und durch die Unterstützung von jungen Wissenschaftler* innen.

Hieraus ist - als ein wesentlicher Bestandteil der Stiftungsarbeit - ein Netzwerk von sogenannten Nachwuchswissenschaftler*innen entstanden, das dem hierarchiefreien, interdisziplinären fachlichen Austausch dient, aber auch Raum für gemeinsame Projekte, gegenseitige Anerkennung und für Gespräche über die Herausforderungen der Promotions- und Forschungssituation bietet.

 

Kooperationen und Spenden

Wir freuen uns sehr über Kooperationspartner*innen, die unsere Arbeit begleiten möchten. Treten Sie gerne mit uns in Kontakt!

Wenn Sie Zeitlehren durch Ihre Spende unterstützen möchten, finden Sie näheres hier.

Hier finden Sie eine Liste der von der Stiftung Zeitlehren geförderten Nachwuchswissenschaftler*innen.